Was ist Rohkost?
Basics der rohköstlichen Ernährung
Rohkost: Das klingt für viele erstmal nach Karottensticks und Gurkensalat. Aber ist das wirklich schon alles? Spoiler: Nein. Rohkost ist viel mehr als nur kaltes Gemüse, sie ist ein ganzheitlicher Lebensstil, der Frische, Natürlichkeit und Achtsamkeit miteinander verbindet.
Doch was ist Rohkost eigentlich genau? Ist rohköstliche Ernährung wirklich so gesund? Und was sollte man beachten, wenn man (mehr) Rohkost in den Alltag integrieren möchte? Die Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt es hier.
Was ist Rohkost – und was gehört alles dazu?
Rohkost bezeichnet Lebensmittel, die nicht über 45 °C erhitzt wurden. Diese Grenze ist wichtig, denn ab hier können sich Geschmack, Konsistenz und Nährstoffgehalt verändern. Rohköstliche Ernährung setzt daher auf sanfte Zubereitungsmethoden wie Dörren, Mixen oder Fermentieren – Kochen, Backen oder Braten sind tabu.
Typische Bestandteile der rohköstlichen Ernährung:
- Frisches Obst und Gemüse
- Nüsse und Samen
- Sprossen und Keimlinge
- Algen
- Kaltgepresste Öle
- Trockenfrüchte (ungezuckert und ungeschwefelt)
Gut zu wissen: Endet Rohkost bei 42 °C oder erst bei 45 °C? Das ist für uns bei Keimling vor allem eine Frage der Definition, denn bei der Trocknung kann beispielsweise die Lufttemperatur 45 °C betragen, ohne dass das Produkt selbst 45 °C erreicht. Wir setzen deshalb die maximale Verarbeitungstemperatur als Maßstab an, da diese gut messbar und definierbar ist.
Ein kurzer Blick zurück: Woher kommt die Rohkostidee eigentlich?
Die moderne Rohkostbewegung mit Pionieren wie dem Schweizer Arzt Maximilian Bircher-Benner hat ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert, in der Hippie-Zeit folgte ein größerer Aufschwung – und heute gibt es zahlreiche verschiedene Rohkost-Richtungen, von rein pflanzlicher Urkost über obstbasierte Sonnenkost bis hin zur Primal Diet, die rohes Fleisch und Rohmilchprodukte mit einschließt. Eines haben die verschiedenen Strömungen jedoch stets gemeinsam: Der Fokus liegt auf unerhitzten und unverarbeiteten Lebensmitteln.
Ist Rohkost gesund – oder nur ein Trend?
Viele stellen sich die Frage: Ist Rohkost wirklich so gesund? Die simple Antwort: Es kommt darauf an – wie bei jeder anderen Ernährungsform auch.
Rohkost – bzw. Raw Food, wie sie im Englischen genannt wird – kann eine sehr ursprüngliche und abwechslungsreiche Form der Ernährung sein, insbesondere wenn sie auf vielfältigen, möglichst naturbelassenen Zutaten basiert. Durch den Verzicht auf stark verarbeitete Lebensmittel kommen viele frische Komponenten auf den Teller – nur einer der Vorteile, wenn Du bewusster essen möchtest. Viele Menschen empfinden rohköstliche Ernährung als besonders frisch, leicht und unverfälscht.
Auch den Begriff „raw vegan“ liest man oft – er beschreibt eine rein pflanzliche Rohkost-Ernährung, also ohne tierische Produkte und ohne Erhitzen über 45 °C.
Grundsätzlich gilt: Bei reiner Rohkost-Ernährung ist wie bei rein veganer Ernährung ein regelmäßiger Blick auf die Versorgung mit Spurenelementen und Mineralstoffen wichtig. Zudem ist jeder Körper anders, und was für den einen gut funktioniert, muss für den anderen nicht genauso passen. Achte auf Deine Bedürfnisse und hör auf Dein Bauchgefühl. So findest Du am besten heraus, was Dir guttut.
Welche Rohkost ist am besten?
Eine spannende Frage, und gar nicht so leicht zu beantworten. Denn: Die „beste“ Rohkost gibt’s nicht. Vielmehr geht es darum, was zu Dir und Deinem Alltag passt. Einige lieben süßes Obst und grüne Smoothies, andere schwören auf herzhafte Rohkost-Gerichte mit Nüssen, Gemüse und selbstgemachten Dips.
Was wir aber sagen können: Es gibt besonders beliebte Rohkost-Rezepte
- Zucchini-Spaghetti mit roher Tomaten- oder Cashewsoße
- Roh veganes Gebäck mit Nüssen und Datteln
- Frisch gemixte Smoothies – grün oder kunterbunt
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Typische Anfängerfehler – und wie Du sie vermeidest
Wie bei jeder Ernährungsumstellung kann der Weg auch bei Rohkost anfangs holprig sein. Hier sind ein paar typische Stolperfallen:
- Zu einseitig essen: Wer nur zu Karotten und Äpfeln greift, wird schnell gelangweilt sein. Vielfalt ist das A und O!
- Zu wenig Kalorien: Rohkostgerichte sind oft volumenreich, aber kalorienärmer. Achte darauf, genug zu essen und baue gerne auch energiereiche Zutaten wie Nüsse oder Avocados ein
- Unvorbereitet sein: Eine rohköstliche Ernährung verlangt manchmal etwas Planung, vor allem auf Reisen oder im stressigen Alltag
- Alles auf einmal ändern: Eine schrittweise Umstellung ist oft nachhaltiger als ein radikaler Wechsel von heute auf morgen
Ist Rohkost gut für den Darm?
Ein Thema, das häufig diskutiert wird: Ist Rohkost gut für den Darm? Viele Menschen berichten, dass sie sich mit einer rohköstlichen Ernährung leichter und wohler fühlen. Diese individuellen Erfahrungen sind vielfältig und können mit dem hohen Anteil an frischen Zutaten zusammenhängen.
Allerdings gilt: Der Körper braucht oft Zeit, um sich an den erhöhten Rohfasergehalt zu gewöhnen.
Gerade zu Beginn kann es vorkommen, dass der Darm erstmal „Hallo“ sagt – in Form von Blähungen. Das ist nicht ungewöhnlich, denn die Verdauung stellt sich um. Hier hilft: Langsam starten, Rohkost zu Beginn mit gegarten Komponenten kombinieren – und gut kauen!
Was darf man bei Rohkost nicht essen?
Roh ist nicht gleich unbedenklich, einige Lebensmittel sollten nicht roh verzehrt werden. Dazu zählen:
- Kartoffeln, Maniok sowie Auberginen, diese sind ungekocht giftig
- Rhabarber & Holunderbeeren
- Hülsenfrüchte wie grüne, Soja- oder Kidneybohnen sowie Kichererbsen
- Einige Wildpilze wie Maronen
Informiere Dich gut, wenn Du neue Lebensmittel roh probieren möchtest – oder greife auf erprobte Rezepte zurück.
Warum soll man abends keine Rohkost essen?
Vielleicht hast Du schon mal gehört, dass Rohkost am Abend schwer im Magen liegen kann. Sollte man also abends besser keine Rohkost essen? Jein, das hängt vom individuellen Verdauungssystem ab. Einige Menschen empfinden leichte, gegarte Speisen am Abend als angenehmer, andere genießen auch abends ohne Probleme einen bunten Rohkostteller. Es kommt also wie bei so vielem auf einen Versuch an.
Rohkost in der Schwangerschaft: Ja oder nein?
Und was ist in der Schwangerschaft? Auch hier gilt: Rohkost ist grundsätzlich nicht verboten, aber es gibt ein paar Dinge zu beachten – etwa hygienische Standards, mögliche Keimbelastungen und den Bedarf an bestimmten Nährstoffen.
Wer schwanger ist und sich rohköstlich ernähren möchte, sollte sich extra gut informieren, besonders auf Qualität und Sauberkeit achten und bei Bedarf ärztlichen Rat einholen.
Auch bei den Themen Rohkost für Babys & Rohkost für Kinder gibt es ein paar Dinge zu beachten, schau gerne mal rein!
Rohkost: Lebendig, kreativ und so individuell wie Du
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Das Beste an rohköstlicher Ernährung? Du bestimmst das Tempo. Schon ein Rohkost-Frühstück oder ein frischer raw-veganer Snack zwischendurch können einen Unterschied machen.
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