Wer hat die Kokosnuss? Oder vielmehr – Wer hat sie noch nicht?
Hier geht es rund um die Kokosnuss - in der stecken eine Menge Power und gute Nährstoffe, die vielfältig einsetzbar sind.
Harte Schale, gesunder Kern – in der Kokosnuss stecken eine Menge Power und gute Nährstoffe, die vielfältig einsetzbar sind. Aber nochmal von vorn: Genau genommen ist die Kokosnuss gar keine Nuss, sondern die Steinfrucht der Kokospalme. Über ihre ursprüngliche Herkunft ist wenig bekannt. Denn Kokosnüsse können lange Zeit im Meer treiben, ohne dabei ihre Keimfähigkeit zu verlieren. Heute ist die Palme im gesamten Tropengürtel vor allem auf den Philippinen, Indonesien, Indien, in der Karibik oder auch Brasilien und Mexiko beheimatet.
Fun Fact: Kokospalmen können über 100 Jahre alt werden. Mit etwa 12 Jahren tragen sie bis zu 40 Nüsse pro Jahr. Erreichen die Palmen ihr Seniorenalter (spätestens mit 80 Jahren), werden sie „senil“ und tragen keine Nüsse mehr.
Eine Kokosnuss lässt sich fast komplett verarbeiten. Nur die äußere Schicht muss entfernt werden. Das sich im Inneren befindliche Kokoswasser kann über eines der drei Keimlöcher gewonnen werden. Jetzt lässt sich das Fruchtfleisch entnehmen: Die übrigbleibende Schale eignet sich als Gefäß oder natürlicher Brennstoff. Das Fruchtfleisch kann roh verzehrt werden, wird meistens zu so genannter Kopra getrocknet und weiterverarbeitet. Die Kopra lässt sich über verschiedene Methoden zu Kokosöl, Kokosmilch, Mehl und Flocken weiterverarbeiten.
Superfood für Körper, Geist und Seele
In der Kokosnuss stecken gute Nährstoffe, Mineralien und Vitamine – sie besteht zu 36 Prozent aus Fetten, überwiegend aus gesättigten Fettsäuren, die vom Körper relativ schnell abgebaut werden. Sowohl das Fruchtfleisch als auch die Milch sind reich an Ballaststoffen, B-Vitaminen, Vitamin C, Kalzium, Aminosäuren, Antioxidantien und Elektrolyte. Neben Capryl- und Caprinsäure enthält Kokos einen großen Teil Laurinsäure. Diese wirkt sich besonders positiv auf das Immunsystem aus. Denn die antimikrobielle und antivirale Wirkung der Laurinsäure unterstützt das Immunsystem des Körpers. Studien zeigen, dass Kokosöl den Stoffwechsel positiv beeinflussen kann. Dabei spielt der hohe Anteil an Laurinsäure eine wichtige Rolle. Vor allem das Kokoswasser im Inneren der Kokosnuss ist voll von Mineralien, wie Kalium, Kalzium, Natrium, Eisen, Zink, Kupfer, Phosphor und Selen. Gerade nach Sportaktivitäten oder intensiven körperlichen Anstrengungen ist Kokoswasser optimal, um den Mineralstoffhaushalt wieder aufzufüllen:
Eisen:
Das Spurenelement ist essentiell für das Zellwachstum und die körpereigene Immunabwehr. Außerdem wird Eisen für die Herstellung von Hämoglobin benötigt, das Sauerstoff an sich bindet. Die roten Blutkörperchen transportieren den Sauerstoff durch den Blutkreislauf und versorgen den gesamten Organismus.
Vitamin E:
Das Vitamin besitzt eine antioxidative Wirkung, um die Zellstrukturen vor schädlichen freien Radikalen zu schützen.
Vitamin K:
Das fettlösliche Vitamin K spielt eine Rolle bei der Bildung der Gerinnungsfaktoren und hemmt bei Frauen nach den Wechseljahren den Knochenabbau.
Kupfer:
Kupfer trägt dazu bei, dass die Gehirnfunktion angeregt wird. Der hohe Kupfergehalt der Kokosnuss fördert die Bildung von Neurotransmittern, die für den Informationsaustausch zwischen den Zellen zuständig sind. Eine Portion des Fruchtfleisches deckt circa 17 Prozent des Tagesbedarfes an Kupfer.
Kokos ist nicht nur in der Ernährung vielseitig einsetzbar. Auch für die natürliche Körperpflege – von Haut und Haar -lässt es sich als Öl wunderbar verwenden.
Kokosnüsse sind hypoallergen und können als Pflegeprodukt direkt auf die Haut aufgetragen werden. Die Inhaltsstoffe wirken vor allem beruhigend und feuchtigkeitsspendend, da die gesättigten Fettsäuren den natürlichen Fettgehalt der Haut wiederherstellen.
Im Gesicht
Im Gesicht reicht bereits eine winzige Menge Kokosöl aus, um gereizte Hautpartien oder rissige, trockene Haut zu pflegen. Hier gilt: Weniger ist hier wirklich mehr!
Für den Körper und als Peeling
Für eine reichhaltige und natürliche Pflege nach Bad oder Dusche eignet sich eine kleine Menge Kokosöl perfekt.
Der leichte Duft verstärkt das Gefühl von Entspannung; das Öl zieht schnell und ohne Rückstände ein. Vermischt mit etwas Meersalz entsteht ein Peeling, das einfach mit Kreisbewegungen in die Haut einmassiert und anschließend mit Wasser abgewaschen werden kann.
Für die Haare
Sprödes und trockenes Haar bekommt mit etwas Kokosöl einen echten Feuchtigkeitsboost. Eine etwa nussgroße Menge Öl in den Händen verreiben und gleichmäßig im Haar verteilen oder über Nacht einziehen lassen und am nächsten Morgen auswaschen.
Zahnhygiene
Das sogenannten Ölziehen hat in der letzten Zeit einen kleinen Trend ausgelöst. Morgens und abends nach der Zahnreinigung jeweils ein bis zwei Teelöffel Kokosöl im Mund zergehen lassen und für mindestens 5 Minuten durch die Zähne ziehen.
Für viele ist diese zusätzliche Zahnpflege anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber es lohnt sich. Denn die Zähne und das Zahnfleisch werden durch das Ölziehen weniger anfällig gegen Bakterien.Mit ihren vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten verdient die Kokosnuss zu recht ihren Platz unter den natürlichen Superfoods. Sie ist:
– vegan
– glutenfrei
– laktosefrei
– mineralstoffreich (insbesondere das Kokoswasser)
– reich an mittelkettigen Fettsäuren (MCT-Fette)
– reich an Ballaststoffen (vor allem das Kokosmehl)
Wie wärs mit einer Kokoswasser-Fastenkur? Eine Anleitung für diese Fastenkur sowie andere Anwendungen und Wissenswertes über die Kokosnuss findest Du bei Florian Sauer und seiner Nakurapie Akademie.
Und zu guter Letzt noch ein wichtiger Hinweis zum Einkauf von Kokosnüssen und Kokosprodukten
Von ihrem Anbaugebiet bis zu uns nach Hause lassen Kokosnüsse viele Reisemeilen hinter sich. Deshalb sollten die Nüsse als auch Produkte aus Kokos immer mit Bedacht, Wertschätzung und in Maßen konsumiert werden: Wirklich wichtig ist eine Bio Qualität und der ökologische Anbau der Kokospalmen. Denn nur so wachsen die Palmen ohne Einsatz von synthetischen Pestiziden und Dünger in einer Mischkultur mit anderen Nutzpflanzen heran und verhindern ein einseitiges Auslaugen des Bodens. Das Kokosöl sollte am besten nativ (kaltgepresst) sein. So sind keine Verunreinigungen zu erwarten.