Trocknen in Rohkost-Qualität
Dörr-Guide von Keimling Naturkost
Die schonendste und auch natürlichste Art des Konservierens: Das Trocknen bei niedrigen Temperaturen.
Vielleicht haben Sie schon unsere Trockenfrüchte in Rohkostqualität genossen. Solche Produkte finden Sie im konventionellen Handel nur denaturiert.
Das heißt, mit hohen Temperaturen und Chemikalien behandelt. Selbst im Biohandel ist man sich der thermischen Denaturierung nicht bewusst. Der Rohkost-Gourmet weiß, dass sich die Fruchtzucker bei Temperaturen ab 50° C verändern.
Die feinen, fruchttypischen Aromen verwandeln sich in eine aufdringliche Süße. Und die wertvollen, gesundheitsbringenden Enzyme werden unwiederbringlich zerstört.
Das Trocknen in Rohkost-Qualität ist die gesunde Alternative zu den klassischen Konservierungsmethoden wie Einkochen oder Einfrieren.
Die leicht selbst gemachten Köstlichkeiten werden Ihr Leben um neue Geschmacksrichtungen bereichern und gleichzeitig Ihre Haushaltskasse entlasten. Die Fülle an Nährstoffen sorgt für mehr Vitalität und Lebensfreude.
Die Wahl des Dörrgeräts
Über die Wahl der richtigen Trocknungstemperatur streiten sich die Gelehrten und Rohkostexperten.
Wenn Sie sich wie wir auf der sicheren Seite bewegen wollen benutzen Sie Temperaturen unter 45° Grad. In der Anfangsphase des Trocknungsprozesses können Sie auch mit höheren Temperaturen arbeiten, da durch die sogenannte Verdunstungskälte die Temperatur der Luft nicht der Temperatur der Produkte entspricht Als Faustformel gilt hier, solange das Trockengut noch feucht ist darf die eingestellte Temperatur um 10° Grad höher sein.
Wenn Sie allerdings vergessen die Einstellung nach einigen Stunden oder Tagen (je nachdem was Sie gerade trocknen) zurückzustellen laufen Sie Gefahr, dass die wertvollen Enzyme und die hitzeempfindlichen Vitamine für Ihre Gesundheit verloren gehen.
Anwendungsmöglichkeiten
Getrocknete Früchte sind ein idealer Proviant auf Reisen Radtouren, Wanderungen und Ausflügen, auf die Sie frische Früchte nicht in größeren Mengen mitnehmen können.
Auch Kinder lieben die süßen Knabbereien, die viel gesünder und außergewöhnlicher sind als Bonbons und Schokoriegel.
Geben Sie Ihren Kinder doch mal Trockenfrüchte als Pausensnack mit in die Schule. Die Begeisterung Ihrer Kinder für die gesunde Knabberei können Sie noch steigern, indem Sie sie in die Herstellung mit einbeziehen.
Durch schonendes Trocknen können Sie auch die jährliche Schwemme an Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten wunderbar einfach haltbar machen. Wer keinen eigenen Garten hat, kann mit Hilfe des Trockners lange von saisonalen Angeboten auf dem Wochenmarkt profitieren. So werden wohlschmeckende und günstige Tomaten zu einem kulinarischen Höhepunkt in den Wintermonaten.
Kennen Sie die Situation, dass man Früchte essen muss nur weil sie weg müssen? Statt des "Zu viel und Reste-Essens" schneiden Sie die Früchte ab heute in Scheiben und legen sie in Ihr Dörrgerät.
Dann können Sie die Köstlichkeiten genießen, wann Ihnen danach ist. Bei guter Lagerung der Trockenfrüchte problemlos auch noch in ein paar Monaten und gar Jahren.
Gesunde rohköstliche Snacks selbstgemacht
Mit einem Dörrgerät können Sie Ihre Rohkostküche um viele Geschmackerlebnisse erweitern: rohköstliches Gebäck, Süßigkeiten, Fruchtleder, Chips, Rohkostbrot und Kräcker sind eine tolle Abwechslung in Ihrer Vitalstoffküche.
Die genannten Rohköstlichkeiten haben meist eine breiige Ausgangsmasse. Um diese auf die Gitter aufbringen zu können, empfehlen wir Dörrfolien oder Backpapier – wobei die über Jahre widerverwendbaren Dörrfolien deutlich nachhaltiger sind.
Tipp: Auch Tauchbäder vor dem Trocknen sind eine wunderbare Möglichkeit, den Geschmack von Obst und Gemüse zu variieren. Sie können z.B. Fruchtsäfte, Kräuteressenzen oder Honig-Wasser verwenden. Eine Einwirkzeit von 10 Minuten vor dem Trocknen reicht in der Regel aus.
Geschmacksoptimierung mit dem Dörrgerät
Neben der Konservierung bietet Ihnen Ihr Dörrgerät die einzigartige Möglichkeit der Geschmacksoptimierung. Jeder hat schon erlebt, wie frustrierend der Verzehr von fadem und geschmacklosem Obst und Gemüse sein kann, das vor allem in den Wintermonaten angeboten wird.
Mit dem Entzug von Wasser lässt sich hier in den meisten Fällen eine Geschmacksverbesserung und ein Genussgewinn erzielen. Selbst überreifes schon alkoholisiertes Obst ist noch einen Versuch wert.
Probieren Sie es auch einmal, Früchte nur anzutrocknen. Herrlich sind Ananasringe, die nach nur einem Tag auf dem Trockner genossen werden. Außen gibt es schon ein knuspriges, dünnes Häutchen und innen das warme Fruchtfleisch.
Ein Geheimtipp sind Avocado-Schiffchen, die schon nach wenigen Stunden bei 40° Grad Erinnerungen an deftige Pommes Frites wecken. Direkt vom Trockner auf den Teller gibt es so auch einmal etwas Warmes in der Rohkostküche.
Wie lange Produkte auf dem Trockner bleiben müssen, um haltbar zu werden, erklären wir im noch folgenden Text.
Und noch eine Variante: Auch getrocknete Stangensellerie, Zwiebeln und andere Gemüse können Ihre Palette bereichern.
Nicht für sich alleine gegessen, auch alles zusammen im Standmixer (ideal dafür unser Personal Blender-Der flinke Mixer) zu einem Pulver verarbeitet: Ohne Aufwand haben Sie Ihr eigenes Gemüsekonzentrat für Dipps und Suppen oder stellen Ihr eigenes Kräutersalz und Pesto her.
Nachreifen mit dem Dörrgerät
"Zweckentfremden" können Sie Ihr Dörrgerät auch zum schnelleren Nachreifen von Früchten. Bei Temperaturen um 30° C lässt sich insbesondere tropisches Obst in einer Papiertüte wunderbar schnell zum Reifen bringen.
Getrocknete Orangenscheiben (aber auch andere Obstsorten) sind ein schöner Fensterschmuck in der Winterzeit. Auch Gestecke und Blumensträuße lassen sich damit wunderschön dekorieren.
Bei dieser weiteren Einsatzmöglichkeit Ihres Dörrgerätes dürfen Temperaturen über 40° Grad für eine schnellere Fertigstellung sorgen. Auch zu weich gewordene Kräcker, Chips usw. werden durch das "Aufbacken" im Dörrgerät wieder lecker und müssen nicht weggeschmissen werden.
Dörrbeispiele:
Äpfel: Nicht schälen. Mit einem Apfelstecher aushöhlen und in Scheiben schneiden (Trockenzeit: 1-2 Tage).
Tipp: Entfernen Sie die obersten und unteren Kappen ganz knapp. Diese am besten frisch essen oder anderweitig verwenden. Von Ihnen würde nach dem Trocknen nicht viel übrig bleiben. Und bei dickeren Endstücken würde der Trocknungsprozess zu sehr verlangsamt. Die restliche Schale unbedingt dran lassen.
Avocados:
Schälen und der Länge nach in Viertel oder Achtel schneiden (Trockenzeit: 2-3 Tage).
Tipp: Unbedingt im Kühlschrank aufbewahren, sonst droht eine sehr bittere Geschmacksnote, wenn die ungesättigten Fettsäuren ranzig werden. Viel besser: Nach 4 bis 8 Stunden direkt warm vom Trocknergitter genießen. Besonders beliebt bei ehemaligen Fans von Pommes Frittes und Co.
Nüsse:
Selbst geerntete Nüsse verderben schnell bei nicht sachgerechter Lagerung. Gerade Walnüsse sind bekannt für ihre Anfälligkeit. Entziehen Sie den Nüssen nach der Ernte die Feuchtigkeit und schon rauben Sie Schimmelpilzen den nötigen Nährboden.
Tipp: Machen Sie die Trocknungsdauer abhängig von einem Geschmackstest, die Nüsse sollten nicht zu hart werden.
Tomaten:Die Hütchen entfernen wie bei den Äpfeln. In Scheiben schneiden, in Richtung des Äquators (Trockenzeit: 1-2 Tage).
Tipp: Belegtes Gitter kurz auf einer saugenden Ablage aufschlagen, um überflüssige Feuchtigkeit los zu werden. So tropft es kaum, schnell bildet sich dann auf den Tomatenscheiben ein Häutchen.
Beeren:Je nach Größe ganz oder in Hälften geschnitten (Trockenzeit: 1-3 Tage).
Tipp: Evtl. mit einem Papier-Küchentuch das spätere Durchfallen der Früchte durch die Gitter verhindern.
Mais:Körner auf dem Kolben lassen, bis sie gut angetrocknet sind. Jetzt vom Kolben lösen und nachtrocknen bis sie schrumpelig sind (Trockenzeit: 1 Tage).
Melone, Kürbis:Schälen, Kerne entfernen und in Scheiben von 5-10 mm Dicke schneiden (Trockenzeit: 1-2 Tage).
Tipp: Kerne extra trocknen. Sie finden so weiter Verwendung in Ihrer Küche und sind unter anderem ein exzellentes Wurmmittel.
Spinat, Blattgemüse und Kräuter:Können ausgebreitet auf dem Gitter trocknen, wobei darauf geachtet werden muss, dass die Blätter nicht aufeinanderliegen (Trockenzeit: 1-2 Tage).
Zucchini:
In Scheiben von 5-10 mm Dicke schneiden (Trockenzeit: 1-2 Tage).
Tipp: Wenn Sie es knusprig und "chipsig" mögen, halten sie die Scheiben zwischen 3 und 5 mm und lassen Sie sie so lange dörren, bis sie beim Biegen brechen.
Zwiebel:Enthäuten und in Ringe oder Würfel schneiden.
Tipp: Übrigens verlieren Zwiebeln und Lauch so ein Teil ihrer Schärfe (Trockenzeit: 1-2 Tage).
So pflegen Sie Ihr Dörrgerät:
Die aufgeführten Pflegeintervalle sind von der Benutzungsdauer abhängig, sollten aber auf jeden Fall nach längerem Nichtgebrauch durchgeführt werden.
Als Reinigungsmittel empfehlen wir warme Seifenlauge. Ein Schwamm bietet sich für die Gerätegehäuse an, eine Bürste für die Gitter.
Die Dörrfolien sollten vorsichtig mit einem Schwamm gereinigt werden, der die Oberfläche nicht verkratzt. Achten Sie darauf, dass nicht zu viel Flüssigkeit und getrocknete Bruchstücke von den Gittern auf und in das Gehäuse gelangen. Reinigen Sie ebenfalls die Fläche, auf die die Gitter gestapelt bzw. geschoben werden. Die Gitter lassen sich am leichtesten von festgebackenen Trockengutresten reinigen, wenn Sie kurz in Wasser eingeweicht werden.
Sollte auch nach der Reinigung noch eine Verfärbung (oft bei Tomaten) vorliegen, kann ein Bad in der Sonne diese Flecken wegbleichen oder ein Lappen mit etwas Speiseöl Abhilfe schaffen.
Wenn Sie noch mehr über das Dörren erfahren möchten, laden Sie sich hier unseren Dörr-Guide herunter.