Dörren im Winter? Na klar, sagt Ute Ludwig.
Ute Ludwig ist ärztlich geprüfte Ernährungsberaterin mit Schwerpunkt Rohkost, Fachberaterin für Darmgesundheit und Sporternährung sowie ausgebildete Raw Chefin und Autorin. Heute berichtet sie über die Magie des Dörrens.
Bild und Text: Ute Ludwig | www.nordischroh.com
Wie ich das Dörren für mich entdeckte
Heute bin ich 38 Jahre alt und mit Anfang 20 bin ich zum ersten Mal auf eine reine Rohkost-Ernährung umgestiegen. Damals las ich Bücher, die vor allem eine sehr reduzierte Form der Rohkost empfahlen, das heißt kaum verarbeitete Lebensmittel. Obst und Gemüse pur, Wildkräuter und Sprossen ebenfalls pur. Mir tat diese Ernährung einerseits sehr gut, andererseits hielt ich sie aber nie über einen längeren Zeitraum durch und verstand nicht warum das so war. Mein Wunsch war es immer, eine gute und wohltuende Dauerernährung zu finden.
Viel später, als die Rohkost bekannter wurde und auch die Gourmet-Rohkost in Deutschland Fuß fasste, entdeckte auch ich die vielen kulinarischen Möglichkeiten und Zubereitungstechniken. Nacheinander kaufte ich mir für die Rohkost-Küche üblichen Geräte, wie Mixer, Entsafter und Küchenmaschine. Der Dörrofen war meine letzte Anschaffung und größte Überraschung zugleich. Denn nachdem ich meine ersten Cracker dörrte und diese ein Teil meines Abendessens wurden – und das meiner Familie - fiel mir auf, was mir bisher fehlte. Es waren kulturelle Bedürfnisse, vor allem das „Brotschmieren“, das mir fehlte. Der Dörrofen war das letzte, aber entscheidende Puzzleteil auf meiner Rohkost-Reise und nicht umsonst habe ich ein ganzes Buch mit Dörrofen Rezepten in Rohkost Qualität geschrieben!
Mit dem Dörrofen tun sich unzählige Möglichkeiten auf
Nicht wenige meiner Kunden kaufen sich heute als erstes Gerät einen Dörrofen. Denn nicht nur Cracker als Ersatz für herkömmliches Brot sind eine Möglichkeit, wie man den Dörrofen nutzen kann. Selbst langjährigen Dörrofenbesitzern und eingefleischten Rohköstlern sind die Möglichkeiten gar nicht immer bewusst! Neben der Zubereitung von Speisen wie Brot, Müsli, Obstleder, Gemüsechips, Pizza, Fruchtleder oder anderen Dingen ist der Dörrofen auch unentbehrlich für das sanfte Zurücktrocknen von gekeimten Saaten, dem Trocknen von Kräutern, Gemüsereste für eine Gemüsebrühe oder für das Erwärmen von Speisen.
Der Dörrofen im Winter
In der dunklen Zeit ist es besonders wichtig, dass wir auf unser inneres Licht achten und gut für uns sorgen. Zu schnell fallen wir jetzt in die Zuckerfalle oder essen, um unseren Winterblues nicht so sehr zu spüren. Eine achtsame Selbstfürsorge ist entscheidend. Der Dörrofen leistet uns dafür jetzt tolle Dienste, denn genau wie in einem Backofen lässt sich wundervolles Gebäck wie Lebkuchen, Stollen oder Zimtsterne herstellen. Aber auch zum Beispiel weihnachtliche Knuspermüslis oder deftige Speisen wie Pilzragouts oder Ersatz für Fleischklößchen (Gemüsebällchen) sind mit dem Dörrofen kein Problem.