Das Leben als vegane Leistungssportlerin
Vegane Ernährung im Leistungssport ist für mich Alltag. Ich bin Johanna Heldmann (27) lebe seit 3 ½ Jahren vegan und spiele Handball beim Buxtehuder SV in der ersten Handball Bundesliga.
In der letzten Saison konnten wir als Mannschaft den 3.Platz in der Handball Bundesliga erreichen, in das HBF Final4 einziehen und uns für den internationalen Wettbewerb qualifizieren.
Der Beginn meiner Ernährungsumstellung war ziemlich radikal von heute auf morgen. Am Abend saß ich mit Freunden bei einem
Abendessen zusammen und daraus resultierte der Tenor „vegane Ernährung - wir können auch etwas FÜR die Umwelt tun“. Mit diesem „Motto“ beschloss ich ab dem nächsten Tag mich vegan zu ernähren.
In den ersten Wochen fühlte ich mich deutlich fitter, habe besser geschlafen und ich hatte das Gefühl meine Verdauung ist regelmäßiger geworden. Allerdings bedurfte es gerade in der Anfangszeit auch etwas mehr Planung bei den Einkäufen und Mahlzeiten. Wichtig ist es, das unterscheidet sich nicht von anderen Ernährungskonzepten, genügend Proteine, ausreichend Kohlenhydrate und gesunde Fette zu sich zu nehmen. Vorab habe ich mich informiert welches Lebensmittel beinhaltet viel Protein, welches eher weniger, um so einen Überblick über die Zusammenstellung der Gerichte zu bekommen.
Nicht nur diese Zusammenstellung der Gerichte, sondern auch die Integration in meinen Tages – und Wochenablauf kostete mich am Anfang mehr Zeit als zuvor.
Als Leistungssportlerin fallen bei uns bis zu neun Trainingseinheiten die Woche an. Diese Einheiten beinhalten andere Schwerpunkte, da sie sich in Kraft -, Ausdauer- und Mannschaftstrainingseinheiten unterteilen. Zudem sind die einzelnen Mannschaftseinheiten unterschiedlich intensiv. In den ersten Wochen war es erstmal wichtig zu schauen, dass der Bedarf an Essen für mich in einer Trainingswoche gedeckt ist. Nach und nach bekam ich ein Gefühl für die Lebensmittel und die Gerichte und konnte meine Mahlzeiten besser in meinen Tagesablauf integrieren. Heute dauert die Planung nicht mehr so lange und ich habe eine Routine entwickelt.
Zu Beginn habe ich es als sehr sinnvoll und wichtig erachtet mein Blut in gewissen Abständen zu kontrollieren. Auf dem Spielfeld, im Kraftraum und in der Halle muss ich jeden Tag meine Leistung bringen, da wäre ein Mangel jeglicher Art kontraproduktiv. Dem Mangel wollte ich durch die regelmäßige Kontrolle entgegenwirken bzw. falls ein Mangel auftritt schnell reagieren können.
Aktuell supplementiere ich B12 regelmäßig und in den „dunkleren“ Monaten Vitamin D. Mittlerweile lasse ich mein Blut zweimal im Jahr kontrollieren.Während der letzten 3 ½ Jahren merke ich immer mehr den Wandel der Gesellschaft im Hinblick auf vegane Ernährung. Mittlerweile gibt es (fast) in jedem Restaurant mindestens eine vegane Alternative (nicht nur Nudeln mit Tomatensoße ). Es gibt auch immer mehr Ersatzprodukte, die einem helfen das Lieblingsgericht von früher in vegan herzurichten. Allein im Supermarkt finde ich nicht mehr ein kleines Regal mit veganen Produkten, sondern meistens mehrere Regalständer oder Kühlschränke voller Produkte, die es mir erheblich vereinfachen vegane Mahlzeiten zu kochen und hoffentlich auch anderen Personen, die ihre Ernährung umstellen wollen, helfen.