Algen – was haben die denn alles drauf!

Entdecken Sie die faszinierende Welt der Algen! Von Sauerstoffproduktion bis zur Nahrungsmittelquelle - erfahren Sie mehr über ihre Vielseitigkeit und Nährstoffe.
Wussten Sie, dass …
- die Hälfte des Sauerstoffs auf der Erde von Algen produziert wurde?
- Algen in Küstenregionen ein Grundnahrungsmittel sind?
- Algen 10- bis 30-Mal schneller wachsen als Landpflanzen?
- Algen daher ein Hoffnungsträger sind, die wachsende Bevölkerung mit Nährstoffen zu versorgen?
- Gut 100 Algenarten als Lebensmittel oder Rohstoff verwendet werden?
Unterscheidung von Algen
Grundsätzlich unterscheidet man Algen in Mikro- und Makroalgen. Mikroalgen sind einzeln mit dem Auge nicht wahrzunehmen, eher an einer Verfärbung des Wassers. Makroalgen hingegen können so groß wie Teppiche werden. Beide kommen in Süß- und in Salzwasser, also in Meeren, vor. Das ist eine zweite Form der Unterscheidung, ob sie in natürlicher Form in Seen (Süßwasser) oder in Meeren (Salzwasser) wachsen.
Die Mikroalgen Spirulina, Chlorella und AFA (Aphanizomenon flos-aquae) werden gerne als Nahrungsergänzung eingenommen, Schizochytrium sp. ist eine beliebte Quelle für pflanzliches Omega-3, also die wichtigen Fettsäuren EPA und DHA. Möglicherweise haben Sie auch schon einmal den Namen Lithothamnium calcareum gelesen. Diese Alge wird aufgrund ihres Mineralreichtums gerne verschiedenen Nahrungsergänzungen zugesetzt, z.B. unseren Spirulina + Calcium Tabletten.
Bei den Makroalgen gibt es ein paar „Einsteiger-Algen“, die einfach zu verarbeiten sind und die für die meisten einen angenehmen Geschmack haben. Dazu zählen die Dulse, die Meeresspaghetti, Irish Moss (prima Gelatine-Ersatz in der Küche) und Wakame.
Diese Algen finden Sie in unserem Bereich „Algen“, der zur Kategorie „Nahrungsergänzungen“ gehört. Bei jeder Alge haben wir für Sie auch einige Vorschläge wie Sie sie am besten und schmackhaftesten verwenden können. Bei Meeresspaghetti und Wakame gibt es zudem downloadbare Rezepte für Sie.
Wichtige Tipps für die Verwendung in der Küche:
Die getrockneten Meeresalgen schmecken sehr salzig. Dadurch können sie einerseits in getrockneter Form als Würzmittel verwendet werden, andererseits können Sie einen großen Teil des Salzes durch Wässern oder Abspülen entfernen. Für viele Zwecke wie Zugaben zu Gemüse, Salate, Suppen oder Smoothies werden ohnehin die eingeweichten Algen verwendet.
Vorsicht bei der Dosierung: 1. wegen dem Jodgehalt der Meeresalgen (siehe unten „Jod“), 2. beim Einweichen quellen sie sehr stark auf, Sie haben dann ein Vielfaches der trockenen Algen.
Geschmackssache
Sie sehen, die Verwendungs- und Zubereitungsmöglichkeiten von Algen sind vielfältig. Mit verschiedenen Algenprodukten und einer Auswahl an Rezepten können Algen durchaus ein leckerer, ständiger Bestandteil der Küche werden.
Als Einsteiger-Gerichte bieten sich Klassiker wie der leuchtend grüne Wakame-Salat oder veganes Sushi an. Schnell zubereitet und geschmacklich ein Geheimtipp sind Meeresspaghetti mit pflanzlicher „Bolognese“-Sauce.
Nährwerte von Algen
Was Algen alles an Nährstoffen zu bieten haben ist extrem spannend und sie können damit viele Ernährungsweisen unterstützen. Algen haben so gut wie kein Fett, keinen Zucker und wenig Kohlenhydrate. Wo sie mächtig auftrumpfen sind Ballaststoffe (bis zu 34 g/100 g getrocknete Alge), Mineralien, und Carotinoide. Mit viel Eiweiß trumpfen Chlorella (über 55%) und Spirulina (60 – 70%) auf. Auch wenn Sie von diesen Algen nur kleine Mengen verwenden (siehe Verzehrempfehlung), ist das ein Beitrag zur Deckung des Eiweißbedarfs (ca. 5 g). Da alle essentiellen Aminosäuren enthalten sind, kann das Eiweiß vom Körper auch gut verwertet werden.
Spirulina, Chlorella, Meeresspaghetti und Dulse sind sehr gut, wenn Sie Ihre Eisenversorgung optimieren wollen.
Chlorella ist die einzige Pflanze, die für uns verwertbares Vitamin B12 bilden kann und das auch noch in richtig großen Mengen – eine Portion (5 Tabletten = 7,5 g) hat den fünffachen Tagesbedarf an Vitamin B12.
Die meisten Algen sind auch reich an Kalium.
Die Wakame-Alge bringt auch noch eine recht gute Menge an Kalzium und Magnesium mit, Magnesium ist ebenfalls in höherer Menge in Dulse enthalten und Irish Moss glänzt mit einem Extra an Kupfer.
Was vielleicht die wenigsten erwarten: Dulse Algen liefern sogar Vitamin C.
Algen (außer Irish Moos) enthalten auch mehr oder weniger Chlorophyll, ein sehr interessanter Stoff, den die Wissenschaft gerade erforscht. Spitzenreiter ist hierbei ganz klar die Chlorella.
Was Algen fast einzigartig macht ist die Bandbreite an Mineralstoffen und Spurenelementen. Vor allem die Meeresalgen nehmen die vielen verschiedenen Elemente im Meerwasser auf und konzentrieren sie. Daher ist jede Alge eine perfekte Nahrungsergänzung.
Thema Jod – gut versorgt oder doch nicht?
Einige Menschen nehmen an, dass Jod in jeder Alge vorhanden ist und es damit das charakteristische Merkmal von Algen ist. Da es neben Salzwasser- auch Süßwasseralgen gibt, ist dem nicht so. Die drei sehr bekannten Süßwasseralgen Spirulina, Chlorella und AFA haben Sie möglicherweise schon einmal genutzt: Sie alle enthalten kein bzw. nur marginal Jod.
Die Meeresalgen wie Irish Moss, Dulse, Meeresspaghetti und Wakame haben hingegen viel bis sehr viel Jod. Achten Sie auf die Infos bei jeder Alge. Um nicht zu viel Jod aufzunehmen steht bei jeder Alge die Tagesverzehrhöchstmenge dabei. Sie liegt bei den stark jodhaltigen Algen nur bei wenigen Gramm, was dann allerdings auf dem Löffel nach deutlich mehr aussieht als man vorher vermutete. Erst Recht wenn sie eingeweicht sind und dann ihr Volumen vervielfacht haben.
Jod ist ein lebenswichtiges Spurenelement und so gehört der Versorgung mit Jod ein gewisses Augenmerk. Es braucht zwar nur 180 bis 200 Mikrogramm pro Tag, aber selbst das wird mit einer gewöhnlichen Ernährung selten erreicht.
Jodversorgung in Deutschland:
Ohne die Verwendung von jodiertem Speisesalz liegen 96% der Männer und 97% der Frauen unter der Empfehlung für die Jodzufuhr (Nationale Verzehrstudie II). Unter der Annahme, dass alles im Haushalt verwendete Salz Jodsalz ist und die gekauften Produkte jodiertes Speisesalz enthalten, liegen immer noch 28% der Männer und 53% der Frauen unter dem empfohlenen Tagesbedarf. Da die Wahrheit irgendwo dazwischen liegt dürfte also mindestens jeder Zweite einen Jodmangel haben.
Detox
Ist Ihnen schon aufgefallen, dass im „Heavy Metal Smoothie Set nach A. William“ zwei Algen enthalten sind? Anthony William empfiehlt ganz gezielt die Verwendung von Dulse und Spirulina für diese Kombination. Von was der Körper gereinigt wird, deutet der Name des Sets eindeutig an. Bei dem Set mit Blaubeerpulver haben Sie fast die kompletten Zutaten für den Heavy Metal Detox Smoothie – nur frischen Koriander und Früchte bzw. Saft dürfen Sie noch hinzufügen.
Heavy Metal Smoothie Set nach A.William
Fazit
Es gibt ‘zig Gründe sich in die Wunderwelt Algen zu wagen. Die Vielfalt, ihre Nährwerte, ihre Dienste für unsere Gesundheit haben wir hier nur angedeutet. In Algen steckt noch viel mehr drin.
Welche Alge(n) werden Sie bei Ihrem nächsten Einkauf bei Keimling auswählen?
Quellen:
Abschlussbericht Nationale Verzehrstudie II, Teil 2 - https://www.mri.bund.de/filead...
DGE Referenzwerte für Jod - https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/jod/
VERORDNUNG (EG) NR. 1924/2006 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 20. Dezember 2006 über nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben über Lebensmittel - https://eur-lex.europa.eu/lega...
Proteinquelle = 12% der Gesamt-kcal
hoher Proteingehalt = 20% der Gesamt-kcal
Eiweiß-Kalorien-grenzen
Name | kcal | Eiweiß | 1. Grenze 12% | 2. Grenze 20% |
---|---|---|---|---|
Meeresspaghetti | 222 | 8,5 | 26,6 / 34 Ei-kcal | 44,4 / 34 |
Dulse | 255 | 18,1 | 30,6 / 72 | 51 / 72 |
Irish Moos | 50 | 8,3 | 6 / 33,2 | 10 / 33,2 |
Wakame | 195 | 12,6 | 23,4 / 50,4 | 39 / 50,4 |